Sonntag, 7. April 2019

Oeyä Mesa’nok amip | Meine zwei neuen Mütter

Wieder einmal machte ich mich auf den Weg trockenes Holz für das Clanfeuer zu suchen.
Es waren in der Zwischenzeit schon einige Tage vergangen als Sey mir meine erste richtige Aufgabe übertrug. Nun stand ich aber vor dem Dilemma: Im Wirkungsbereich des Lagers legte mir der Wald keine frischen Hölzer mehr vor die Füße  und weiter weg dufte ich nicht gehen. Schließlich bot Sey’syu, die Tsamsiyu (Kriegerin) ist mir eine erleichternde Lösung an. Unweit des kleinen Lagers am See verbarg sich eine Felsspalte, welche in einen kleinen Felskrater mündete. Sey’syu führte mich dort hin und zeigte mir mehrere Bündel Holz, welche an den Ästen der Bäume hingen. Sie erklärte daraufhin, welch praktischen Nutzen es hat Brennholz so aufzubewahren und zu trocknen. Es ist natürlich Sinnvoll und hilf mir dadurch auch sehr, nicht selbst in dem Wald gehen zu müssen. Da es die Saronyu (Jäger) eh taten und selbst bei einer misslungenen Jagd dennoch wichtige Dinge für den Clan aus den Wald holten und sei es Holz für die Waffenherstellung oder als Brennholz.

Fya'o Na'viyä (hapxì amuve) - Der Weg des Volkes (2. Teil)


Nachdem Kxìrya mich vom See zurück ins Lager der Rey’engya gebracht hatte, verstand ich erst langsam wie sinnlos meine Aktion war. Was half es mir ‘wegzurennen‘? Genau... nichts.
Trotz dieser ersten Einsicht viel es mir dennoch nicht einfacher.