Part 6 von meinem magischen Vlog. Letztens habe ich
etwas über die Wasser Aufbereitung erzählt und ehrlich gesagt ist das Thema für
mich gegessen. Danach sind wir eigentlich in unsere normalen Zyklen verfallen.
Jeder hatte seine vorgeschriebene Arbeit, da gab es keine Diskussion. Es war
nicht so, als hätte ich irgendein Recht auf Sprache gehabt als Neuankömmling.
Wie gesagt, vielleicht war ich Teil einer Art Subversiven Liste. Weiß ich
nicht, interessiert mich nicht. Es kam einfach etwas Zeit ins Land hinein. Ich
habe mich immer mehr mit Doktor Roman angefreundet. Auch wenn ich zu der Zeit
glaubte, dass sie es mir nicht krumm nehmen würde, aber ich blieb dennoch
förmlich zu ihr. Daher wurde sie bis vor kurzem von mir die ganze Zeit gesiezt.
Meine Expertise war wieder gefragt. Lienna hat mich
gefragt, ob ich etwas tun könnte. Diese Angelegenheit sollte nicht öffentlich
werden, daher hat sie die ganze Zeit den Avatar für gesund und munter befunden,
sicher eingesperrt. Keiner wusste davon außer uns Dreien. Ich bin vorsichtshalber
krankgeschrieben worden, damit ich in Ruhe zu den Rey’engya gehen konnte, um
den Avatar zu bergen. Ich durfte ja keine Zeit verlieren, also musste ich mich
zeitig auf den Weg machen, den Avatar erstmal zu finden. Meine Spur führte mich
ins Lager der Rey’engya. Wie erwartet wurde ich mit großem Wohlwollen erwartet
und wie der verlorene Sohn gefeiert. Das war Sarkasmus. Ich war ein Feind der
Rey’engya geworden. Nichtsdestotrotz hatte Sey das letzte Wort und er sagte,
ich sollte mit in das Lager hineinkommen. Vermutlich hat er aber angenommen,
dass ich wieder zum Clan zurück wollte. Rückblickend habe ich ihm wohl zwei Mal
das Herz gebrochen. Meine Mission war aber eine andere.
Ich sollte die eingesperrte blaue Lady befreien.
Es war viel Überredungskunst gefordert. Zum Leidwesen von
Anastasia musste ich mich mehr an die Gepflogenheiten der Na’vi halten. Ich
MUSSTE sie ignorieren, um den Rey’engya etwas zu zeigen. Obwohl ich zu den
Menschen wieder gehöre, gehört mein Herz dem Wald, den Na’vi, den Rey’engya… Ich
habe so viel Zeit mit ihr verbracht, wie es mir vor dem Eyktan möglich gewesen
ist. Trotzdem kann ich mir gut vorstellen, dass Ana ziemlich sauer auf mich
war. Aber das war zu ihrem eigenen Wohl. Das Leben eines Avatars stand auf dem
Spiel, somit eine riesige Investition. Was aber noch wichtiger war ist, dass
das Ganze nicht öffentlich gemacht wurde. Bis heute weiß niemand von der
Gefangennahme im Gulag der Na’vi. Ein toter Avatar würde da auffallen.
Ich bin nicht naiv. Die hasserfüllten Blicke, die sie mir
schenkten könnten einen sogar töten. Es gab kaum einen, der wirklich mit
Überzeugung zu mir hielt. Die größte Überraschung für mich war aber Ne’wey. Sie
hat mich wie eine Löwin – nein, wie ein Palulukan (Thanator) vor dem Eyktan (Clan Führer) und vor allem
vor der Tsahìk (Schamanin), die meine Verbannung angeordnet hat, verteidig. Ich will nicht
lügen, das tat sehr gut. Ein paar Tage verbrachte ich so im Lager mit der
ständigen Befürchtung, dass man mir im Schlaf die Kehle aufschlitzen könnte. Es
gelang mir dann doch Sey etwas Vernunft einzureden. Sein Clan hat das
vielleicht anders gesehen, aber der Befehl des Olo’eyktan ist absolut. Keine
Instanz außer Eywa kann ihm das Wort streitig machen. Also hieß es den Avatar
freizusetzen.
Ich konnte mit Ana nach Hause. Lienna war höchst
erleichtert. Wäre ich gescheitert, könnte es vielleicht Knast für uns drei
heißen. Der Avatar wurde auf Herz und Nieren gecheckt, aber Na’vi sind keine
Unmenschen. Sie respektieren das Leben. Ana war wie erwartet sauer auf mich.
Sie hat nach dem Vorfall für mindestens ‘ne Woche mit mir nicht gesprochen.
Man kann es leider nicht jedem recht machen…
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