Da bin ich wieder. Ich wurde unweigerlich das letzte Mal in
den Dienst gerufen. Ich glaube so langsam, dass das hier alles nur Stümper und
Idioten sind. Die Anwesenden sollten die Elite unter den Eliten sein, dennoch verlässt mich das Gefühl nicht, dass
Papi sich deren Rang eingekauft hat oder manche sich simpel hochgeschlafen
haben. Ich war locker ein Jahr nicht in meiner Tätigkeit und kann sie trotzdem
alle in die Pfeife rauchen. Ich erinnere mich gerne an eine Begegnung mit einer "Geologin". Sie hatte gerade einmal Pickel bekommen und sollte schon mit ihrer
kindischen Ader unter uns arbeiten. Aber Schwamm drüber. Das muss vermutlich
mein bestes Intro bis jetzt sein. Videolog Tagebuch Nummer 3…
Ich glaube, ich
erwähnte letztes Mal etwas von neuen Menschen, oder? Ein paar Jäger der Rey’engya
hatten diese Entdeckung gemacht. Es war schon komisch zu wissen, dass eine neue
Welle von Problemen auf uns zukommen sollte. Speziell war es eine ziemlich
schwierige Zeit für mich, da ich sehr darunter litt, dass ich nahezu nutzlos
für den Clan war. Das einzig wertvolle an mir war, wie man am effektivsten
Menschen Erfindungen zerstören konnte. Und trotzdem kam Tsaro ab und an mal mit
einer seinen brillanten Ideen um die Ecke oder hat direkt Neo konsultieren
wollen. Es war ein Kampf, den man nicht gewinnen konnte. Das war schon ein
Grund, warum ich ans Türmen dachte. Keiner hat mich wirklich gebraucht.
Emotional ja, aber die Jäger? Mit Sicherheit nicht. Vielleicht hätte ich ja der
Holz Junge sein können, der immer für ausreichend Glut für das Clanfeuer sorgt
und ab und an mal Asche entsorgt. Selbst hier wird das als Dünger genutzt. Heiler
verstreuen es quer durch den Wald, wenn man die Asche gerade nicht vermischt
und für Körperbemalungen verwendet.
Eigentlich hätte ich mich nicht beschweren dürfen. Ich war vom Clan geliebt. Bei dem einen dauerte es länger als bei dem anderen, aber langsam öffnete jeder sein Herz gegenüber dem tawtute (Mensch). Ne'wey hat mich verflucht und verteufelt und von einem Tag auf den anderen hatte ich eine eigene Hütte, von ihr selbst gebaut. Ich hätte nie gedacht, dass wir beide uns mal verstehen würden, aber da war sie. Plötzlich so freundlich und respektvoll. Sie kann manchmal eine Zicke sein und dann ist sie plötzlich so nett und zuvorkommend.
Eigentlich hätte ich mich nicht beschweren dürfen. Ich war vom Clan geliebt. Bei dem einen dauerte es länger als bei dem anderen, aber langsam öffnete jeder sein Herz gegenüber dem tawtute (Mensch). Ne'wey hat mich verflucht und verteufelt und von einem Tag auf den anderen hatte ich eine eigene Hütte, von ihr selbst gebaut. Ich hätte nie gedacht, dass wir beide uns mal verstehen würden, aber da war sie. Plötzlich so freundlich und respektvoll. Sie kann manchmal eine Zicke sein und dann ist sie plötzlich so nett und zuvorkommend.
Zu der Zeit hatten wir eine kleine Auseinandersetzung mit
einem Menschen. Er hat die Grenzen der Rey‘engya überschritten. Ich wusste es
nicht zu der Zeit, aber er sollte mein "neuer bester Freund" werden. Wenn ich
schon an ihn denke muss ich mit den Augen rollen. Miles Dipps. Er ist mit dem
Heli auf dem Felsen geflogen, der die Höhle für die Schlafgemache ausgemacht
hat. Jetzt hatten wir ein riesiges Problem. Sey war nicht da, Kxìrya war nicht
da. Ne’wey und Tsaro waren mit dem Boot verreist und Sey’syu war am Arsch von
Eywa. Unausgebildete "eveng" (Kinder, aber hier in dem Kontext steht es für Na'vi ohne vollwertige Ausbildung) mussten das Lager beschützen. Neyri und ich hatten
es nicht leicht. Zudem juckte es Neyri zu jeder Sekunde Miles einfach
abzuschießen. Er lief ohne Heli auf der anderen Seite des Sees herum. Ich habe
mein Mikro gepackt und gehofft, dass da noch Strom drauf lief. Es war nicht einfach,
mit ihm zu reden, aber ich habe den Not Funk genommen. Das hat er wohl
empfangen. Ich sagte ihm, er sei nicht in Gefahr. Er solle aber umdrehen, da es
sich hier um das Land der Rey’engya handelte. Dipps war uneinsichtig, also verlangte
ich von Neyri, dass sie einen Warnpfeil abschießen sollte. Wieder habe ich durch
das Radio ihm versichert, er sei nicht in Gefahr, aber ich kenne Menschen, ich
bin einer von ihnen. Dickköpfe wie er sehen es direkt als Akt der Aggression
an. Das erst beste was Miles also tat, war zurückzuschießen, in den Heli zu
sprinten und ihn zu starten. Der Bastard ist bis zum Tal Eingang geflogen.
Nicht einmal 5 Meter war er von uns entfernt. Er hat dann seine Scanner laufen
lassen und mich wohl in dem Prozess identifiziert. Pech für mich… Für einen
Moment wurde ich richtig unvorsichtig und habe nicht richtig nachgedacht. Hätte
ihn ihn nur abschießen lassen zu der Zeit. Sey hätte es ohne zu zögern getan.
Scheiße passiert. Ich musste allerdings Sey Bericht
erstatten. So laut schreien hatte ich ihn nie gehört. Zu Recht vielleicht? Er
hätte allerdings das Lager nie alleine lassen dürfen. Es MUSS immer ein
erfahrener Jäger da sein und das weiß er auch. Vermutlich hat er deshalb so geschrien.
Eine Sache ist mir von der Schießerei im Kopf hängen
geblieben. Eine Pflanze wurde getroffen und beschädigt. Soweit ich mich
erinnere handelte es sich um eine Fliegenfalle. Sie hatte mehrere Gefäße, also starb
sie nicht gänzlich. Drei waren es insgesamt. Aber die eine hätte keinen Saft mehr
generieren können für Fliegen. Noch schlimmer ist, dass sie sogar noch größer
ist als ich. Kxìrya, Neyri und ich haben diese Pflanze legitim vergraben, wie
behämmert ist das denn? Und mit vergraben meine ich sie auf den Boden des Sees
befördert. Die sterbende Pflanze hätte nur die umliegenden geschädigt. Damit
hätten wohl die anderen beiden Gefäße mehr Nährstoffe gehabt, vielleicht hätte
sich bald wieder sogar ein drittes Gefäß gebildet.
Verdammt nochmal, ich schweife immer ab…
Ich wollte etwas von Wert sein, ich wollte helfen. Mein
Entschluss lag darin, Heiler zu werden. Auch wenn es Sey das Herz gebrochen
hätte, mein Nutzen für den Clan wäre um einiges größer gewesen. In einem
persönlichen Gespräch hat mir Neyri offenbart, dass sie dieselben Pläne hatte.
Nachmacherin… Neyri und ich entschlossen uns, beide unsere Bitte an Kxìrya zu
äußern, nur hat sie es kritisch gesehen. Auf Grund meiner fehlenden Sinne hätte
ich nicht sagen können, ob eine bestimmte Zutat nicht mehr verwendet werden
dürfte oder ähnliche Sachen. Ich sei klein, aber um ehrlich zu sein sah ich
einen Vorteil darin und keinen Nachteil. Mit meinem Körper hätte ich Flächen
erreichen können, die für den Na’vi unmöglich zu erreichen wären. Nichtsdestotrotz
wäre ich wieder auf andere angewiesen. Es war so zum Kotzen…
Die Lust ist mir gerade vergangen an diesen beschissenen
Memos. Tut weh, alles wieder hochkochen zu lassen. Vielleicht mache ich morgen
weiter…
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