Donnerstag, 4. Juli 2013

Trr soaiayä / Familientag

Kee'lanee sì Sey unav si Tsìlpeyhu.
(Kee'lanee und Sey spielen mit Tsìlpey.)

War die letzte Nach für mich auch sehr erholsam und hat sie mir neue Kraft für den heutigen Tag gegeben, muss ich doch schon sehr bald feststellen, dass mich meine Kräfte heute ebenso schnell wieder verlassen. Dass Liebe und so etwas wie Hass so dicht beieinander liegen, hätte ich nie für möglich gehalten, denn obwohl ich nichts sehnlicher erwarte, als die Geburt unseres Kindes, macht mir doch inzwischen fast jeder Tag sehr zu schaffen. Dabei ist es nicht einmal das Gewicht, dass ich ja nun schon sehr lange mit mir herum trage und das fast täglich zunimmt, viel mehr sind es sie oft sehr schmerzhaften Bewegungen meines Lieblings, die mich sehr mitnehmen.

So liege ich auch heute wieder recht untätig an der Feuerstelle herum und warte eigentlich nur darauf, dass das Kind mit ein wenig Ruhe gönnt. Als Kee'lanee zu mir kommt, will sie natürlich gleich wissen, wie es mir, oder besser uns geht und ich beantworte ihre Frage wahrheitsgemäß. Sie kann es mir gut nachfühlen und versucht mir gut zuzureden und mich etwas zu trösten. Sie ist eine so liebe Freundin...

Sey, der einige Zeit später mit seinem Ikran (Banshee) unweit des Lagers landet, macht einen nachdenklichen Eindruck. Er sorgt sich darüber, was mit unserem Boden los ist und fragt sich wohl, ob Dallan eine Lösung dafür finden wird?  Wir unterhalten uns und ich frage Kee nach ihrem neuen Gewand, das sie trägt. Es war mir vorhin gleich aufgefallen, als sie kam. Sie bestätigt meine Vermutung, dass sie es selber gemacht hat. Es ist wunderhübsch und ich muss mir eingestehen, dass ich sie ein klein wenig darum beneide.

Plötzlich steht dann Tsìlpey (Seys und Kees Tochter) vor uns. Sie kommt strahlend auf ihre Eltern zu gelaufen. Sie ist groß geworden, bemerke ich und würde sie am liebsten gleich auch in meine Arme schließen und mit Sey und Kee gemeinsam mit ihr spielen, herumtollen und lachen, allerdings ist mir danach im Moment gar nicht zumute. Daher beobachte ich, wie fürsorglich die beiden Eltern mit ihrem Töchterchen umgehen. Sey nimmt sie auf den Arm und Tsìlpey versucht auch gleich an seinen tief roten Federn heran zu kommen.

Eine glückliche Familie sehe ich vor mir sitzen und mir kommen Gedanken an das, was vor Winataron (Kxìryas Mann) und mir liegt, als ich das ganze eine Weile beobachte. Ein überaus heftiger und schmerzhafter Tritt in meinem Bauch veranlasst mich dann jedoch dazu, mich nun doch wieder in meinen Cocon zu begeben.

Kee und Sey wünschen mir, dass ich möglichst wenig Schmerzen haben werde und dies, ich kann es ihnen deutlich ansehen, kommt von Herzen. Möge Eywa mir eine ruhige Nacht schenken....



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