Sìkangkem lehrrap.
(Gefährliche Arbeiten.)
(Gefährliche Arbeiten.)
Lange war ich fort und nun bin ich zurück. Zu Hause. Nicht weiser vielleicht, aber doch ein
Stück gewachsen.
Ich war sehr aufgeregt, erkannte ich doch endlich die
Küstenlinie unseres Tals. Da war die Bucht wo der Fluss zum kleinen See führen
würde und lenkte das Boot genau dort hin. Ich rief nach Tutean, meinem Ikran.
Er war ganz in der Nähe und paddelte dann den Fluss hinauf. Es war ungewöhnlich
still im Wald. Griffbereit lag mein Bogen auf dem Boden des Bootes.
Ich näherte mich der Anhöhe zum Lager. Was werden wohl meine smukan (Brüder) und smuke (Schwestern) sagen? Ein wenig paddelte ich schneller, denn ich erkannte, dass einige meines Clans nahe des Ufers standen. Es schien mir eine gewisse Aufregung zu herrschen. Doch noch war mir der Grund dafür nicht klar. Tsaro… ich erkannte Tsaro. Er sprang sofort ans Ufer und kam mir entgegen. Ich hoffte sehr, er hat meine übergroße Freude, ausgerechnet ihm zuerst zu begegnen, nicht wahr genommen.
Wir begrüßten uns herzlich, aber doch… Ich weiß nicht, wie ich umgehen werde mit
seiner Nähe, noch nicht. Kxirya, meine liebe Freundin, strahlte mich an, ich
glaube ich strahlte ebenso zurück. Dennoch, etwas stimmte nicht. Mein Eyktan
(Clanführer) nahm mich gar nicht wahr und war vertieft in ein eher wirsches Gespräch mit
Txällän. Seysyu konnte ich gar nicht richtig begrüßen. Es sah alles nach
Aufbruch aus. Hektisch. Und so sollte es dann auch sein. Die Rohre der Sawtute (Himmelsmenschen) würden
zerstört werden, entnahm ich den Wortfetzen. Heute. Sey und Txällän fanden dann
doch noch den Moment ihre Freude über meine Rückkehr auszudrücken. Irgendwie
war es ein Durcheinander. Die Frage aber meines Eyktans (Clanführers) nahm ich noch wahr, ob
ich mitkommen würde. Bevor ich überhaupt reagieren konnte, packte mich Tsaro
bei der Hand und sagte, dass ich selbstverständlich mit kommen würde. Und schon
zog er mich mit sich fort.
Txällän leuchtete grell wie tausend Teylu (Käferlarven), sodass einem die
Augen schmerzten. Ich verstand nicht, wozu er dieses Licht mit sich trug. Es
ist dumm, lockt gefährliche Tiere an. Wieso ließ Sey dies zu? Ich bat Txällän dieses
furchtbare Licht weg zu machen. Aber in diesem immer noch, aus meiner Sicht,
heillosen Durcheinander, drang nichts an seine Ohren, geschweige denn in
seinen Geist. Dies sollte noch schlimmer kommen. Doch noch gab es keinerlei
Hinweise darauf.
Tsaro stürmte voran, ich verlor ihn aus den Augen. Bei den
Rohren angekommen erkannte ich diesen Tawtute Neo und einen ikran lefngap (Metallikran). Dann
sprachen Txällän, Neo und Tsaro für mich unverständliches Zeug. Über ein Ding wo man
drauf drück und die Rohre würden fliegen. Txällän gestikulierte wild und war
überaus freudig erregt. Er rief etwas wie in Deckung gehen. Ich zog mich
zurück, dorthin wo Sey, Tsaro, Seysyu und Kxirya verharrten und drückte mich
tief auf den Boden.
Ein ohrenbetäubender Lärm zerriss den Frieden des Waldes.
Ich stopfte mir die Finger in die Ohren. Fassungslos blickte ich hinauf in die
Bäume. Die Wesen Eywas stoben in alle Richtungen
auseinander. Ein stinkender
Geruch und Nebel lag plötzlich über uns. Diese Rohre lagen zerborsten am
Waldboden. Inzwischen waren auch Korlan und seine Tochter Ali'yara eingetroffen. Der
Eisenikran begann lärmend zu fliegen. Wind kam auf. Tsaro und Txällän eilten
hinüber und begannen die Rohre an langen Wurzeln zu befestigen, die aus dem
Ikran herunter hingen. Neo flog auf dem Ikran. Mit den Rohren entfernte sich dieses
lärmende Ding dann zum Menschenlager und kam wieder ohne diese. Das geschah ein
paar Mal bis alle Rohre weg waren.
Diese Geschehnisse rauschten an mir vorbei, weit
entfernt durch einen dumpfen Schleier. Es fiel mir schwer zu realisieren, was
vor sich ging. Meine Ohren schmerzten. Diese unerträgliche Nähe zu den Sawtute (Himmelsmenschen).
Tsaros Einsatz mit diesem Neo. Andere meines Volkes eilten zu Hilfe. Ich aber
konnte nur so da stehen. Im eigenen Schatten, über den ich nicht springen kann.
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