Montag, 28. April 2014

Maytame

Tsalsungay oo ke tätxaw.
(Sie kehrt jedoch nicht zurück.)

Ich entschloss mich, für den heutigen Tag mit dem Boot hinaus aufs Meer zu fahren. Der Tag der Rückkehr von Kxirya, Seysyu und meiner taronyu ahì'i (kleinen Jägerin) Maytame stand bevor. 

Zwei wirklich stattliche Fische schenkte Eywa unserem Clan. Als ich dann wieder zurück kehrte, traf ich auf Tasro. Wieder beschlichen mich dieses warme Gefühl und die Freude, die bis tief in mein Herz reichten, ihn zu sehen. Tsaro berichtete das Kxiyra zurück sei. Wir machten uns auf den Weg zum Lager. Mit seiner Hilfe bereitete ich den Fisch für alle zu. 

Endlich konnte ich Kxiyra und Seysyu herzlich begrüßen. Doch ich vermisste Maytame. So fragte ich nach ihr. Meine Freundin erzählte erst einmal von ihrer sa'nu (Mama), ihrem alten Clan, dem Besuch am Grab ihres sempul (Vaters) und über das schöne Gewand das sie trug. Ihre sa'nu (Mama) machte es, zusammen mit der kleinen, für sie. Sie wird wohl sehr bald, so hoffe ich, die Tsahik (spirituelle Clanführerin) der Rey’enga. Dann erst erzählte sie, das Maytame dort geblieben ist, bei sa'nokä sa'nok (Großmutter). Das Warum ist, Maytame könne viel lernen dort, hat Spielkameraden und Kxirya würde sich ersteimal auf die wichtigen Aufgaben der Tsahik konzentrieren können. Ich verbarg meine Traurigkeit so gut ich konnte und Tsaro fand, in seiner unvergleichlichen Klarheit, die richtigen Worte. Wir mieden sichtlich, weiter über May zu sprechen, ich konnte fast fühlen, wie Kxirya litt. 

Später auf dem Weg zu meinem Cocoon blieb ich eine Zeit vor dem Bild stehen, das sie einst auf den Felsen gemalt hatte. Ein blaues Yerik. Ich berührte das Bild, drei Jahre war May alt. Ihr helles Lachen, ihr Spiel, Ihre Unbeschwerdheit, Maytame wird mir mehr als fehlen. Die Zeit vergeht so schnell...

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