(Ich sehe Dich, Bruder namens Tsaro.)
Eywa sei Dank, habe ich nun die Vergiftung überstanden. Die
Heilpflanze macht das Gift im Körper unschädlich und der heilsame Schlaf, über
mehrere Tage, tat sein übriges. Tsaro schien nicht im Lager zu sein. Aber ich
fand frische Früchte und einen Krug frischen Wassers mit Becher neben der Blume
stehen, die mir Seysyu schenkte als ich krank wurde. Tsaro ist mehr als nur aufmerksam.
Da ist er wieder der Gedanke an Tsaro.
So anders sehe ich ihn seit einiger
Zeit. Seine Sorge um mich. Die Nähe die wir beide unbewusst suchen, wenn wir
an der ylltxep (Feuerstelle des Clans) zusammen sitzen. Die Wärme seines Körpers, sein Geruch, wie er spricht, seine
Stimme, seine Worte klar wie Quellwasser, seine Kraft und seine Klugheit. Seine
Schönheit, sein Wissen, wie er geht und wie er so da steht... Wie
er mich ansieht und ich ertappe mich immer häufiger dabei, ihn ebenso
anzusehen. Und wie ich mich auf eine so eigenartige Weise einsam fühle, wenn er
tagelang fort bleibt oder auch nur für einen Moment.
Meine Freude, die mich seltsam glücklich macht und in
Hochstimmung versetzt, ihn wiederzusehen, mit ihm zu sprechen oder ihn flüchtig
zu berühren. Die Sache mit dem Palulukan (Thanator) in unserem Tal. Er wollte sich alleinauf
den Weg machen, um zu erkunden, in welcher Gefahr sich die Rey‘engya und die
Maguyuk befinden könnten. Darüber war ich entsetzt. Ich bat ihn, nicht allein zu
gehen, da ich noch krank war und ihn nicht begleiten könne und ich es mir nie
verzeihen würde, wenn er nicht zurück kehrte. Er gab mir sein Wort. Auch wenn
ich nicht immer seine Meinung teilen kann und ich seine Nähe zu den sawtute (Himmelsmenschen)
wenig schätze. So weiß ich doch, dass mein Herz dabei ist, ein Heim zu finden
und den Namen Tsaro zu schreiben. Ich muss Gewissheit haben, was in Tsaro
vorgeht.
Manchmal muss ich darüber lachen, dass offensichtlich meine Freundin
Kxirya und die andern im Clan schon mehr zu wissen scheinen als Tsaro und ich
selbst. Zu Wissen ist das Eine, aber es sich eingestehen das Andere. Tsaros
Nähe beruhigt mich gleicher Maßen wie es mich nervös und unruhig werden lässt.
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